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Transferverhandlungen für die beiden Spieler sind in vollem Gange

Kapic soll Paderborns Spielmacher Klement ersetzen

Paderborn (WB). Offiziell ist nichts, alle Anzeichen deuten aber darauf hin: Aufsteiger Philipp Klement wird den SC Paderborn verlassen und freiwillig absteigen. Der Stratege wechselt zum Zweitligisten VfB Stuttgart. Manager Markus Krösche hat aber einen »Plan B« und der heißt Rifet Kapic.

Matthias Reichstein

So sieht Paderborns Plan für das zentrale Mittelfeld aus: Rifet Kapic (Foto) ersetzt Philipp Klement. Foto: imago

Die Schwaben sind bereits vergangene Woche aktiv geworden und hatten dem SC Paderborn ein Angebot unterbreitet. Das galt für Liga eins und zwei und deshalb geht Krösche davon aus, dass Klement – ausgestattet mit einem langfristigen Vertrag – auch nach dem verpassten Klassenerhalt der Schwaben die zentrale Rolle beim Neuaufbau übernehmen soll. »Ich glaube, Philipp verlässt uns und es ist aus meiner Sicht sehr wahrscheinlich, dass sein neuer Verein VfB Stuttgart heißt«, sagt Krösche. Da Klement nur noch bis zum 30. Juni 2020 bei den Ostwestfalen unter Vertrag steht, wird die Ablösesumme im Rahmen bleiben und etwa bei 2,5 Millionen Euro liegen. Zählt man die 2,5 Millionen Euro vom Tekpetey-Transfer (Schalke 04) dazu, hat Krösche in einer Woche bereits stolze fünf Millionen Euro erwirtschaftet.

Wechsel von Klement ist herber Verlust

Sportlich ist Klement (31 Einsätze, 16 Tore, 7 Assists) ein herber Verlust. Der 26-Jährige war der Kopf des SCP, wobei Paderborns Spielidee (hohes Pressing mit laufbereiten Spielern, kurze Ballkontakte, mutiges Vertikalspiel) auch genau auf den Ex-Mainzer zugeschnitten war. Klement konnte so seine Stärke ausspielen und wunderbar glänzen. Das Fußball-Fachblatt »Kicker« kürte ihn im Winter entsprechend zum Top-Spieler der 2. Liga.

Doch bei aller Wertschätzung für den Ex-Mainzer ging Krösche mit dieser Personalie schon in der Winterpause entspannt um, als das Interesse von Schalke 04 und dem Hamburger SV am zentralen Mittelfeldspieler öffentlich wurde. »Kein Spieler ist bei uns unverkäuflich. Sollte es zu einem Wechsel kommen, müssen wir andere Lösungen finden.«

SCP könnte Kapic für 100.000 Euro bekommen

Die heißt nun Rifet Kapic. Der Bosnier ist erst 23 Jahre alt, steht noch bis 2022 bei Erstliga-Absteiger Grasshopper Club Zürich unter Vertrag, war zuletzt an FK Sarajevo ausgeliehen und wäre trotz eines Marktwertes von 650.000 Euro für 100.000 Euro zu haben. »Rifet ist mit seiner Mannschaft Meister und Pokalsieger geworden und hat damit schon einiges vorzuweisen«, sagt Krösche.

Allerdings befindet sich der SC Paderborn bei den Gesprächen mit den Schweizern nicht allein am Verhandlungstisch. »Ich glaube aber, dass ich ihn überzeugen kann, zu uns zu kommen«, ist Paderborns Sport-Geschäftsführer optimistisch. Die 1. Liga, das konsequente Offensivspiel unter hohem Tempo und Kapics zentrale Rolle dürften gute Argumente sein. Finanziell kann der Zweitligazweite dagegen nicht so viel bieten. Das macht noch einmal das Beispiel Philipp Klement deutlich. Der steigt zwar freiwillig gleich wieder ab, aber in eine ganz neue Gehaltsstufe auf. Auch nach dem Abstieg des VfB Stuttgart.

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