SC Paderborn steht vor dem Verkauf seines Stürmers an Norwich City
Millionen-Angebot für Srbeny
Paderborn (WB). Fußball-Drittligist SC Paderborn verliert mit hoher Wahrscheinlichkeit seinen Topscorer Dennis Srbeny. Dem Verein liegt ein Millionen-Angebot des Zweitligisten Norwich City vor. Bereits am Mittwoch nahm Srbeny schon nicht mehr am Training teil, sondern flog nach England.
Der Tabellen-13. der Championship, der von dem Bürener Daniel Farke trainiert wird und bei dem mit Mario Vrancic bereits ein Ex-Paderborner spielt, soll bereit sein, eine Ablöse von 1,5 Millionen Euro zu zahlen.
Transferschluss naht
»Uns liegt eine Anfrage vor und wir haben unsere Vorstellungen genannt«, bestätigte Manager Markus Krösche die Offerte, wollte sich aber nicht weiter äußern: »Wir haben vereinbart, dass wir keine näheren Angaben machen.« Allerdings ist Eile geboten, bereits am kommenden Mittwoch ist Transferschluss.
Die Gefahr, dass der Tabellenführer der 3. Liga mit diesem Wechsel seine Aufstiegschancen nachhaltig mindert, sieht Krösche nicht: »Spieler, die unersetzlich sind, gibt es nicht.«
Trainer Steffen Baumgart
Sollte es zum Abschluss kommen, und danach sieht es im Moment aus, steht auch Trainer Steffen Baumgart voll dahinter: »Dennis ist ein wichtiger Bestandteil unserer Mannschaft, aber ich bin fest davon überzeugt, dass wir unsere Ziele auch ohne ihn erreichen können. Wir werden unseren Weg weitergehen.«
Drei Neuzugänge im Winter
Der 46-Jährige sieht da sportlich keine Nachteile – auch weil mit Phillip Tietz (Eintracht Braunschweig), Kwame Yeboah (Borussia Mönchengladbach) sowie Philipp Klement (FSV Mainz 05) drei Neue im Winter verpflichtet wurden: »Wir müssen Alternativen zu Dennis und Sven Michel finden, weil wir nicht nur mit den beiden spielen können. Das war uns schon lange klar. Auch unsere Neuzugänge werden uns da besser machen.«
Manager Markus Krösche
Krösche sieht es ähnlich: »Unser Kader ist breit aufgestellt und hat in den vergangenen Tagen noch einmal an Qualität dazugewonnen. Wir sind deshalb sehr gut vorbereitet und könnten den Abgang kompensieren.« Baumgart sieht auch die wirtschaftlichen Zwänge des Vereins: »Wir sind nicht Bayern München. Deshalb geht es für uns nicht um Kleingeld, sondern um Summen, die dem Verein weiterhelfen.«
Tiefrote Zahlen
Im Verlauf der Mitgliederversammlung am 15. Januar hatte der SCP seine tiefroten Zahlen öffentlich gemacht. Bis zum 30. Juni droht dem Klub ein negatives Eigenkapital in Höhe von 6,3 Millionen Euro. Deshalb sollte Krösche nicht nur gut verhandeln, er muss auch klug taktieren.
Der 37-Jährige sagte dazu: »Es geht jetzt um die Rahmenbedingungen. Unsere Forderungen liegen auf dem Tisch.« Dass Teile der Fans dem drohenden Abgang kritisch gegenüberstehen, ist den Verantwortlichen klar.
Präsident Wilfried Finke
Präsident Wilfried Finke versuchte deshalb bereits am Mittwoch, die Anhängerschaft zu beruhigen: »Egal welcher Spieler gewünscht wird, wir geben nur Profis ab, wenn unsere finanziellen Interessen befriedigt werden und wir der Meinung sind, dass wir den Verlust sportlich auffangen können. Wir werden unser Aufstiegsbegehren nicht gefährden.«
Eins machte der 66-Jährige auch deutlich: »So, wie wir als SC Paderborn aufgestellt sind, werden in Zukunft regelmäßige Transfers für unseren Spielbetrieb überlebenswichtig bleiben.«
Dennis Srbeny war erst im Juni 2017 vom Regionalligisten BFC Dynamo geholt worden und hatte einen Zweijahresvertrag unterschrieben. Der 23-jährige Torjäger kam mit einer Empfehlung von 18 Toren in 33 Punktspielen.
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