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Kommentar zum Lockdown im Kreis Gütersloh

Eine Woche Zeit verloren

Die Einwohner des Kreises Gütersloh sind wütend. Auf Tönnies, auf die Subunternehmer und ihre Arbeitskolonnen, auf die Landesregierung, auf die Kreisverwaltung, auf Vermieter von Ferienwohnungen, auf feindselige Leute in anderen Kreisen und auf Parteien, die aus der misslichen Lage politisches Kapital schlagen wollen.

Andreas Schnadwinkel

Fahrzeuge biegen in die ehemalige Helikopterhalle auf dem Gelände des Militärflughafens Gütersloh ein. Dort hat die Bundeswehr zusammen mit Hilfsorganisationen eine Abstrichstation eingerichtet, bei der sich Menschen nach dem Coronausbruch beim Fleischwerk Tönnies testen lassen können. Foto: David Inderlied/dpa

Politik und Behörden, gemeinhin: der Staat, haben viel falsch gemacht. Nicht erst jetzt, sondern schon lange zuvor. Bei der Gesetzgebung, bei den Kontrollen in den Großschlachtereien, bei der Duldung von Matratzenlagern in den Unterkünften und auch beim Lockdown.

Denn der kam eine Woche zu spät. Dass die Landesregierung nun womöglich gar nicht anders kann, als die Corona-Beschränkungen im Kreis Gütersloh zu verlängern , muss sie sich selbst zuschreiben. Nach dem Ausbruch bei Tönnies hätte man schneller reagieren und Massentests anbieten müssen.

Fast scheint es, als hätte man in Düsseldorf den Beginn der Sommerferien nicht bedacht. Aus Nordrhein-Westfalens Fehler hat Bayern gelernt: Dort kann sich in Kürze jeder Bürger testen lassen. Ohne Zeitdruck. Die Ferien beginnen in Bayern am 30. Juli.

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