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Kommentar zur Schließung eines freikirchlichen Gottesdienstes in Herford

Kontrollen fehlen

In Deutschland fehlt es nicht nur an der Bereitschaft zur Kontrolle. Es fehlt vor allem an Kontrollpersonal in den kommunalen Ordnungsämtern, die auf diese Pandemie mit all ihren Konsequenzen natürlich nicht vorbereitet sein konnten.

Andreas Schnadwinkel 

In den Räumlichkeiten der Freikirche Jesu Christie in Falkendiek haben 156 Teilnehmer Gottesdienst gefeiert. Foto: Moritz Winde

Dass die Bundesländer Versammlungen diverser Religionsgruppen nicht strenger reglementieren, liegt in erster Linie an der Befürchtung, vor Gericht zu scheitern. Die Religionsfreiheit lässt sich nicht mal eben so massiv beschränken, weil in einzelnen Gemeinden einzelner Freikirchen oder Moscheevereine gegen die Corona-Regeln verstoßen wird.

Und es gibt weitere Gründe für die Zurückhaltung auf Landesebene: das Wissen, dass die Kommunen nicht vor jedes Gotteshaus Mitarbeiter stellen können – welcher Glaubensrichtung auch immer; und die Sorge, wirkliche oder potenzielle Wählergruppen zu verärgern.

Aber: Wenn bestimmte Bevölkerungsgruppen – vulgo: Parallelgesellschaften – sprachlich, medial, kulturell und/oder intellektuell nicht erreicht werden können, dann hilft nur Kontrolle. Denn sonst wird jede andere repressive staatliche Maßnahme nicht akzeptiert.

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