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Kommentar zur Kanzlerkandidatur

Laschet erinnert Söder an Verzicht

Die Maske griffbereit in der Handtasche oder am Innenspiegel im Auto baumelnd, umgeworfene Urlaubspläne und Schlangestehen – Corona-Alltag in Deutschland. Dabei geriet zeitweilig in Vergessenheit, dass zwei der bedeutendsten Polit-Stühle bald neu zu besetzen sind: der des CDU-Chefs und der des Kanzlerkandidaten.

Norbert Tiemann

Armin Laschet (CDU) steht steht am 10. Juni in Wilhelmshaven auf der Fregatte «Nordrhein-Westfalen». Laschet hat den Anspruch seiner Partei unterstrichen, den Kanzlerkandidaten der Union für die Bundestagswahl 2021 zu stellen. Foto: Sina Schuldt/dpa

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet rief dieses Thema, mit mutmaßlich spitzbübischer Gesichts-Mimik, gleich zweifach zurück auf die Agenda: Einerseits adressiert ans interessierte Polit-Volk, andererseits aber auch direkt an CSU-Chef Söder, indem der Rheinländer den Bayern ohne Umschweife an dessen „ernstzunehmende“ Verzichtserklärung erinnerte. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Denn der früher eher hemdsärmelig-burschikos daherkommende Söder punktet mit seinem restriktiven Corona-Krisenmanagement; seine plötzliche Kanzlerkandidaten-Beliebtheit lässt ihn nun zum gefürchteten – und ebenfalls ernstzunehmenden – Rivalen werden. Die CDU muss ihren Anspruch aufs Kanzleramt mit einem klaren Votum für einen ihrer Kandidaten untermauern. Und Laschet muss hoffen, dass eine zweite Corona-Infektionswelle für ihn nicht zum Bumerang wird.

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