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Kommentar zum Corona-Ausbruch bei Tönnies

Viele offene Fragen

Mehr als 650 nachgewiesene Corona-Infektionen beim Fleischkonzern Tönnies: Das ist eine erschreckende Nachricht und zeigt, dass die Ansteckungsgefahr keinesfalls gebannt ist.

Andreas Kolesch

Die Schlachtung im Tönnies-Werk in Rheda-Wiedenbrück ist ausgesetzt. Foto: Wolfgang Wotke

Zudem stellen sich viele Fragen. Wie kann es sein, dass das Virus sich so rasend schnell unter Mitarbeitern eines Betriebs ausbreitet, der Lebensmittel herstellt? Sind die Hygienevorkehrungen wirklich ausreichend? Und begünstigt die feucht-kalte Luft im Schlachthof die Ausbreitung des Erregers? Wenn ja – was erwartet uns alle dann im Herbst und Winter, wenn das Wetter wieder kalt und nass wird? Und nicht zuletzt: Wird tatsächlich genug getestet? Nicht nur freiwillig, sondern von Amts wegen?

Leidtragende des Corona-Ausbruchs sind nicht nur die betroffenen Mitarbeiter und ihre Angehörigen, sondern alle Familien mit Kindern im Kreis Gütersloh. Schulen und Kitas bis zu den Ferien dicht: Die mühsam in Teilen zurückgewonnene Normalität ist wieder verloren.

Für Entwarnung in Sachen Corona ist es also eindeutig zu früh. Gemeinsam ist noch viel Disziplin notwendig – weitere Rückschläge nicht ausgeschlossen.

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