Kommentar zu den Grundschulöffnungen
Was ist schon noch normal?
Die einen sprechen von einem Experiment auf Kosten der Kinder, die anderen atmen auf wegen der Rückkehr zur „Normalität“: NRW öffnet die Grundschulen wieder . Der Abschied vom vor allem für die Erst- bis Viertklässler oft verwirrenden rollierenden System hat sicher für viele Kinder den Vorteil, wieder im gewohnten Umfeld unterrichtet zu werden.
Doch nicht jede Schule kann so viel Platz zum Beispiel in puncto Sanitärräume oder Eingänge bieten, dass der außerhalb der Unterrichtsräume weiterhin geltende Abstand gehalten werden kann. Lerngruppen „unter sich“ zu lassen, ist da utopisch.
Und prompt stellen sich neue Probleme, etwa: Wie oft desinfiziert man dann die Räume für die Ganztagsbetreuung, zu der Kinder aus verschiedenen Lerngruppen kommen?
Viel gravierender werden aber inhaltliche Fragen sein. Wie stark klafft nun die Lücke zwischen leistungsstarken und -schwachen Schülerinnen und Schülern? Wie will man mit Wissenslücken umgehen, die grundlegenden Einfluss auf den weiteren Bildungsweg haben? Ein Konzept muss her – die „Normalität“ wird auch nach den Sommerferien eine andere als bisher sein.
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