1. www.westfalen-blatt.de
  2. >
  3. Überregional
  4. >
  5. Themen des Tages
  6. >
  7. Benedikt XVI. setzte eine spektakuläre Zäsur

  8. >

Er trat 2013 vom Papstamt zurück – und veränderte es damit nachhaltig

Benedikt XVI. setzte eine spektakuläre Zäsur

Rom

Sein Leben umfasst ein Jahrhundert mit Höhen und Tiefen. Joseph Ratzinger wurde einer der bedeutendsten Theologen der Zeit des 2. Vatikanischen Konzils. 2005 wurde er zum Papst gewählt und gab sich den Namen Benedikt XVI. Von diesem Amt trat er 2013 zurück. Ein Rückblick.

Eigentlich wollte Joseph Ratzinger, der Mann aus Marktl am Inn, lieber als emeritierter Kardinal Bücher schreiben. Doch als die Wahl am 19. April 2005 dann doch auf den 78-Jährigen fällt, fügt er sich und gewinnt sogar Freude am Amt. Die Last der Verantwortung und die Skandale innerhalb der Kirche bewegen ihn dann aber am 28. Februar 2013 zum Rücktritt. Foto: Claudio Onorati/ans/epa/dpa

Der 11. Februar 2013, Rosenmontag, ist ein ein denkwürdiger, ein histo­rischer Tag: Papst Benedikt XVI., zu jenem Zeitpunkt 85 Jahre alt, spricht vormittags zu den versammelten Kardinälen bei einem Konsistorium im Vatikan auf ­Latein und kündigt seinen Rücktritt für den 28. Februar an. Zuhörer trauen zunächst ihren Ohren nicht. Dann ­gehen die Blitzmeldungen um die Welt – und so mancher Journalist, der an diesem Tag Karneval feiern möchte, lässt Brötchen und Kaffeetasse auf dem Frühstückstisch ­stehen und eilt in die Redaktion. In Köln hält Kardinal Joachim Meisner die Nachricht gar für einen Karnevalsscherz. Sie ist es nicht. Benedikt XVI. hat eine tiefe Zäsur gesetzt, nicht nur für sich, sondern auch für die Kirchen­geschichte.

Jetzt Angebot wählen und direkt weiterlesen!

ANZEIGE