Kreisveterinäramt weist Tötung von 20.000 Enten in Versmolder Betrieb an – Verdachtsfall auch im Kreis Paderborn
Geflügelpest erreicht Ostwestfalen
Versmold/Lichtena...
Im Kreis Gütersloh besteht der Verdacht auf Ausbruch der Geflügelpest. Betroffen ist ein Entenmastbetrieb in Versmold.
Das Kreisveterinäramt hat unverzüglich die Tötung von 20.000 Tieren aus dem Bestand des Betriebs und weitere Schutzmaßnahmen angeordnet. Nach Informationen aus Düsseldorf werden die Betriebe in der Region verpflichtet, ihr Geflügel in Ställen unterzubringen (Aufstallpflicht).
Ausgangspunkt war die Bestätigung für den Nachweis von Influenza A vom Typ H5 durch das in Detmold ansässige Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Ostwestfalen-Lippe. Den ersten Hinweis hatte eine Tierärztin gegeben, die den auf Pekingenten spezialisierten Betrieb betreut. Weitere Tests wurden nun beim Friedrich-Löffler-Institut, dem Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit auf der Ostseeinsel Riems (FLI), in Auftrag gegeben. Das NRW-Landwirtschaftsministerium ist informiert. Es handelt sich zwar um den ersten Ausbruch von Geflügelpest in einem Geflügelbetrieb 2020/21 in Nordrhein-Westfalen, doch tauchte das Virus gleichzeitig auch bei einem Hobby-Halter im Kreis Paderborn (Lichtenau-Henglarn) auf.Dort wurde eine Aufstallpflicht für alle Geflügelhalter im Kreis angeordnet.
Bei toten Wildvögeln in Norddeutschland war die Geflügelpest schon im vergangenen November einmal nachgewiesen worden. Einige Kreise in Niedersachsen hatten damals ebenfalls bereits Aufstallpflicht angeordnet.
Sollte der Befund auch vom FLI bestätigt werden, wird das Veterinäramt einen Sperrbezirk (mindestens drei Kilometer Durchmesser) und ein Beobachtungsgebiet (mindestens zehn Kilometer Durchmesser) rund um den betroffenen Betrieb einrichten. In diesen Bereichen gelten Einschränkungen für Halter und Vermarkter von Geflügel. Zum Beispiel darf Geflügel darf innerhalb des Gebiets transportiert werden. Die darüber hinausgehende Aufstallpflicht ist in Vorbereitung.
Der Kreis Gütersloh ist nach Angaben des westfälisch-lippischen Bauernpräsidenten Hubertus Beringmeier mit 200 Betrieben ein Schwerpunkt in der Gefügelmast in OWL. Noch mehr Geflügelhalter gibt es im Paderborn mit 300 und im Kreis Minden-Lübbecke mit 214 (ohne Hobbyzüchter). Lippe zählt 160, der Herford 75, Höxter 30 und die Stadt Bielefeld 29 Betriebe. Insgesamt sind das in OWL gut 800 professionelle Geflügelmastbetriebe. Beringmeier zufolge werden die meisten Masthähnchen und -puten in Ställen gehalten. Das vermindere etwas die Gefahr der Ausbreitung durch den jetzt im Frühling wieder intensiveren Vogelflug.
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