1. www.westfalen-blatt.de
  2. >
  3. Überregional
  4. >
  5. Vermischtes
  6. >
  7. Jugendlicher mit Stichwaffen: mehrstündiger Polizeieinsatz in Wellingholzhausen

  8. >

SEK überwältigt 13-Jährigen

Jugendlicher mit Stichwaffen: mehrstündiger Polizeieinsatz in Wellingholzhausen

Melle

Ein Vergleich mit dem tödlich verlaufenen Zugriff in Dortmund drängt sich aufgrund der Parallelen geradezu auf: In Wellingholzhausen, einem Stadtteil von Melle im Landkreis Osnabrück, sah sich die Polizei jetzt einem Jugendlichen mit Stichwaffen gegenüber. Spezialkräfte wurden hinzugezogen.

Das Ganze geschah unweit von OWL. Foto: Polizei Osnabrück

In einer Mitteilung der Polizei Osnabrück vom Samstag heißt es, die Polizei habe am Freitagmittag Amtshilfe bei der geplanten Unterbringung eines 13-jährigen Jungen an der Küingdorfer Straße in Wellingholzhausen geleistet. Aufgrund vorausgegangener Erfahrungen sei zu befürchten gewesen, dass der Junge flüchten würde.

Die Polizei: „In einer Wohnung ergriff der Junge eine Stichwaffe und richtete diese gegen sich selbst. Beruhigungsversuche scheiterten, die Polizeibeamten schickten alle anderen Personen aus der Wohnung und separierten den Betroffenen. Der Junge verbarrikadierte sich daraufhin.“

Deshalb seien weitere Einsatzkräfte zusammengezogen worden, unter anderem eine Verhandlungsgruppe und Kräfte für einen Notzugriff. Die anderen Bewohner des Hauses seien in Sicherheit gebracht worden. Auf Kontaktversuche der Verhandlungsgruppe mittels Dolmetscher habe der 13-Jährige jedoch zunächst nicht reagiert.

Die Polizei: „Im Verlaufe des Einsatzes hantierte der Junge sichtbar mit Feuer, entzündete einzelne Gegenstände und warf diese aus dem Fenster in Richtung der Einsatzkräfte. Um den Brandschutz sicherzustellen, wurde die Feuerwehr hinzugerufen. Der Rettungsdienst stand ebenfalls in Bereitschaft.“

Um eine Gefährdung für den Jungen und die Einsatzkräfte möglichst gering zu halten, habe ein Spezialeinsatzkommando aus Hannover eingegriffen. Die Polizei: „Bei günstiger Gelegenheit, diese hatte die Verhandlungsgruppe herbeigeführt, konnte der Junge durch das SEK ergriffen werden.“ Der 13-Jährige habe zwei Stichwaffen zugriffsbereit am Körper getragen.

Alle Beteiligten seien unverletzt geblieben, ein Notarzt habe den Jungen noch vor Ort untersucht. Im Anschluss sei der 13-Jährige in ein Fachkrankenhaus gebracht worden.

Startseite
ANZEIGE