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Kommentar

Corona, der Delta-Typ und das Unwägbare

Ach wie schön: Die Corona-Zahlen gehen runter, die Freiheit wird größer. Großer Optimismus also, der nun Rückschläge zum einen durch den Curevac-Rückschlag gedämpft wird. Der Impfstoff wirkt nicht so wie erhofft. Und dann gibt es noch mehr schlechte Nachrichten: Die aggressive Delta-Virus-Variante ist auch in Deutschland auf dem Vormarsch. Ein Kommentar. 

Von Elmar Ries

Wegen der Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus steigt beispielsweise die Zahl der Neuinfektionen in England wieder stark an. (Symbolbild) Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Die Corona-Zahlen stürzen ab, die Lockerungen locken; wir alle haben die Nase gestrichen voll vom Virus, lechzen nach Urlaub, ausgehen, shoppen und danach, wieder unbeschwert Freunde zu treffen. Weg mit der Maske, her mit den eigentlich alten, aber neu ersehnten Freiheiten. All das klingt so gut, dass niemand mahnende Worte hören will.

Die aber sind durchaus angebracht. Der Curevac-Impfstoff wirkt nicht so gut gegen das Corona-Virus wie erhofft, in Großbritannien macht dessen Delta-Variante womöglich den frühen Erfolg im Kampf gegen die Pandemie zunichte – jedenfalls spricht die Zahl der Neuinfektionen eine deutliche Sprache. Und auch in Deutschland ist der neue Typus längst auf dem Vormarsch; er wird sich hier ebenfalls breit machen.

Verantwortungsvoller Umgang mit Freiheiten

Wachsam bleiben, lautet also die Devise. Eine solche Mahnung klingt so, wie der erhobene Zeigefinger oft wirkt: altbacken, altklug – überflüssig. Trotzdem ist etwas dran.

Wachsam bleiben, das heißt: Corona-Maßnahmen lockern, wo immer und soweit es geht. Heißt auch: Mit den Freiheiten verantwortungsvoll umzugehen. Heißt vor allem: Nicht aus dem zu Blick verlieren, dass sich die positive Entwicklung auch umkehren kann.

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